Marita Brenk ist schon seit vielen Jahren Begleiterin des ARQUE-Laufs und hat auch schon einige Aktionen für die ARQUE unternommen. So war sie dieses Jahr gemeinsam mit Ulrich Tomaschewski in Bonn unterwegs und letztes Jahr in Würzburg (um nur zwei aufzuzählen). Dieses Jahr hat sie sich als großes Ziel den Frankfurt Marathon vorgenommen, inklusive der Teilnahme an der Deutschen Meisterschaft. Und natürlich hat sie für uns einen Bericht verfasst und am Ende auch noch eine Spende an den Verein getätigt. Ehrensache, dass sie im roten ARQUE-Shirt lief! Vielen lieben Dank.
„Du kannst alles! Du musst es nur wollen.“
… diesen Mutmacher hat mein Vater mir in Kindertagen mit auf den (Lebens-)Weg gegeben und in schwierigen Situationen fällt er mir immer wieder ein. So auch in der Vorbereitung für den Frankfurt-Marathon.
Großes hatte ich mir vorgenommen! Nachdem ich 2015 kurzfristig wegen einer Verletzung absagen musste (der Startplatz stammte aus der Arque-Tombola 2014), hatte ich die reservierte Teilnahme im April freischalten lassen, einschließlich der Wertung für die Deutsche Meisterschaft. Alle vier bislang in Frankfurt gelaufenen Marathons hatte ich gut unter vier Stunden ins Ziel gebracht und so sollte es auch dieses Mal sein.
Ende Juli buchte ich meine Zugfahrt nach Frankfurt und ein Übernachtungsgutschein für das Radisson Blu Hotel lag auch schon in der Schublade. (Herzlichen Dank, Michael !)
Leider kam es ganz anders, als körperliche Probleme mich gleich in der ersten Trainingswoche aus dem Programm kickten. So bin ich im gesamten August nur 23 km gelaufen und im September lag der Wochendurchschnitt bei 28 km. Die gewonnene Zeit verbrachte ich bei Ärzten, mit Krankengymnastik, MRT, etc.
Mit einem Lauf über 26 km begann am letzten Septembersonntag meine Aufholjagd und ich habe versucht, noch möglichst viele lange Läufe unterzubringen. Zur Nachahmung empfohlen ist diese Form des Trainings keinesfalls – es sei denn, man ist ein alter Hase und hat einen Dickkopf.
Eine gute Platzierung in der DM konnte ich also abhaken. Das Ziel hieß noch nicht einmal „lächelnd ankommen“, sondern nur „hinfahren, starten, und schauen was geht“. Außerdem hatte ich mir vorgenommen: für jeden gelaufenen Kilometer spende ich einen Euro an ARQUE e.V.
So stehe ich also an der Startlinie in Block drei, 1. Welle, und habe eigentlich hier nichts verloren. Auf den ersten Kilometern werde ich natürlich von ganzen Heerscharen überholt. Die Pacemaker mit ihren Luftballons für Spitzenzeiten rauschen nur so an mir vorbei. Aber alles ist gut. Ein Wetter wie im Frühling und alle Zeit der Welt …
Gleich nach dem Start sehe ich Horst Jendrasch vom TUS Hornau in einem „abgeliebten“ ARQUE-Leibchen, tippe ihm auf die Schulter „hallo Arqueläufer, mach’s gut“ und bin auch schon vorbei. Noch vor km fünf spricht mich jemand auf mein rotes Spenden-T-Shirt an: Ralph Langholz, ebenfalls unterwegs für die gute Sache. Wir verabreden uns für den Arquelauf in zwei Wochen und weg ist er. Ulrich Tomaschewski habe ich in Frankfurt nicht getroffen, jedoch Mitte Oktober in Hachenburg, wo er den Löwenmarathon unter die Füße genommen hat. So ist das: Arqueläufer kennen sich halt.
Bis zur Halbmarathonmarke ist noch alles in Ordnung, aber bei km 26 sehe ich zum ersten Mal die 7 Minuten pro km auf der GPS-Uhr. Ab da geht es stetig abwärts, was bei meiner mickrigen Vorbereitung zu erwarten war, aber die Moral ist ungebrochen. Die Beine fühlen sich an wie zwei Holzstöcke und ein runder Laufstil sieht anders aus. Ein flüchtiger Gedanke an einen Ausstieg blitzt bei km 32 kurz auf, aber „ein Zehner geht immer“, und ich weiß, dass ich es schaffe – wenn ich nur will. Kniffelig wird’s noch mal um die Alte Oper herum; jetzt bloß nicht stolpern. Die Zielgerade kommt mir endlos vor, auf dem roten Teppich wissen die Füße gar nicht mehr, wie sie sich bewegen sollen und die letzten fünf Meter genieße ich im GEHEN. So gemütlich bin ich noch nie ins Ziel spaziert.
Fazit: es war die richtige Entscheidung, es war ein wunderschöner Tag, es geht mir gut. Mit meiner Zielzeit bin ich noch in der Wertung für die Deutsche Meisterschaft, wenn auch mit Platz sechs die letzte Frau der AK 60. Aber das macht nichts.
Die Heimreise mit ICE und Auto verlief reibungslos und nun freue ich mich, eine Spende in Höhe von € 42,20 überweisen zu dürfen.
Es war mir (wieder) eine Ehre !!
Eure Marita