Charity und Spitzensport beim neunten SkyRun im MesseTurm Frankfurt

Piotr Lobodzinski und Suzy Walsham Sieger beim SkyRun –
Dr. Christian Riedl und Manuela Hartl deutsche Towerrunning Champions

Mit 885 Startern neuer Teilnehmerrekord. 18.500 Euro für den guten Zweck

Dr. Christian Riedel, als 2. bester Deutscher, beim Start.
Dr. Christian Riedl, als 2. bester Deutscher, beim Start. ©Moritz Lederer

Frankfurt, 14. Juni 2015 1.202 Treppenstufen hoch in unter sieben Minuten? Frankfurt staunt Jahr für Jahr über die Leistungen der Athleten bei Europas höchstem Treppenhauslauf, dem SkyRun MesseTurm, der unter dem Motto Charity und World Cup zum neunten Mal in der Main-Metropole ausgetragen wurde. Der Weltranglistenerste, Piotr Lobodzinski, spurtete als schnellster die 222 Höhenmeter in 6:38,0 Minuten hinauf und lag damit etwa zehn Sekunden über seiner eigenen Bestmarke aus dem Vorjahr. Der Pole verwies Dr. Christian Riedl (Erlangen) und Tomas Celko aus der Slowakei auf die Plätze. Bei den Damen gewann Suzy Walsham aus Australien, ebenfalls führend in der laufenden World Cup-Serie, in 7:46,6 Minuten vor der Polin Iwona Wicha und Manuela Hartl aus Garmisch-Partenkirchen. Riedl und Hartl sicherten sich mit ihren Podestplätzen erneut den Titel der deutschen Towerrunning Meister. Im hochkarätig besetzten Teilnehmerfeld gingen fünf der besten zehn Männer der aktuellen World Cup-Liste und drei der Top-10 Damen an den Start. Insgesamt stellten 885 Treppenläufer einen neuen Teilnehmerrekord auf. Sie toppten die bisherige Bestmarke aus dem Jahr 2014 um 183 Teilnehmer.

Neuer Teilnehmerrekord mit 885 Startern

Heike Beyer (MesseTurm Betreibergesellschaft), Sieger Piotr Lobodzinski, Dr. Lutz Raettig (Magistratsmitglied) in luftiger Höhe ©Moritz Lederer
Heike Beyer (MesseTurm Betreibergesellschaft), Sieger Piotr Lobodzinski, Dr. Lutz Raettig (Magistratsmitglied) in luftiger Höhe ©Christine Baumann

Renndirektor Michael Lederer hatte alle Hände voll zu tun, die Profisportler und Amateure ins Rennen zu schicken. Das Rekord-Starterfeld von 885 Läufern teilte sich in 376 nationale und internationale Einzelläufer und 100 Teilnehmer in Unternehmensteams. Die Mannschaft RiskRunners-Commerzbank 1 konnte in einer addierten Gesamtzeit von 43:21,5 Minuten den Unternehmenswettbewerb für sich entscheiden. Die 300 Feuerwehrleute traten teilweise mit und ohne Atemschutzmaske an. Ohne Maske stürmten die SkyRockets Lank 1 in 40:19,6 Minuten am schnellsten den MesseTurm hinauf. Die Berufsfeuerwehr Frankfurt am Main I 1 brachte die vertikale Herausforderung mit Atemschutzmaske in der Gewinnerzeit von 35:57,4 Minuten hinter sich. Zudem machten 109 Kinder zwischen acht und zwölf Jahren, die in Teams die Höhe von 31 Stockwerken und 620 Stufen meisterten, den KidsCup unter sich aus.
„Es war so knapp!“

Dr. Christian Riedl schlug sich nach seinem Sieg beim Empire State Run Up im Februar mit einer persönlichen Bestzeit im MesseTurm hervorragend. In 6:40,2 Minuten holte er sich zum dritten Mal den Titel des Deutschen Meisters bei der vierten Auflage. Dabei hätte sich der Physiker aus Erlangen an seinem 30. Geburtstag gerne mit dem Sieg in Frankfurt beschenkt: „Um zwei Sekunden geschlagen zu werden, ist natürlich ärgerlich. Es war so knapp. Glückwunsch an Piotr.“ Mit ihrem dritten Platz konnte Manuela Hartl ihren Titel als Deutsche Towerrunning-Meisterin verteidigen. Dabei hatte die Straßenradfahrerin aus Garmisch-Partenkirchen es in der Vorbereitung schwer: Nachdem ein Sturz sie gut drei Monate außer Gefecht gesetzt hatte, absolvierte sie in Frankfurt den ersten Treppenlauf dieses Jahres. Umso glücklicher zeigte sich Hartl über Rang drei: „Die Vorbereitung war nicht optimal. Daher macht mich vor allem die um rund zehn Sekunden bessere Zeit im Vergleich zum Vorjahr sehr zufrieden.“

Ein wohlbekanntes Gesicht unter den Mehrfachstartern: Dr. Jürgen Frei
Ein wohlbekanntes Gesicht unter den Mehrfachstartern: Dr. Jürgen Frei ©Moritz Lederer

Fünf Athleten wollten es in der Kategorie „MultiClimber“ gleich mehrfach wissen: Karl Reiß (51) aus Saarbrücken und der Frankfurter Michael Herms (29) zehn Mal, Dr. Jürgen Frei (74) aus Bad Soden/Ts. sechs Mal, Bernd Zürn aus Flörsheim und der Frankfurter Manfred Klittich je drei Mal. Mit 76 und 77 Jahren sind Zürn und Klittich die ältesten Teilnehmer im Starterfeld. Lederer, der auch zweiter Vorsitzender von ARQUE (ARbeitsgemeinschaft für QUErschnittgelähmte mit Spina bifida Rhein-Main-Nahe e.V.) ist, einem Verein, der die Interessen von Menschen mit angeborener Querschnittlähmung und Störung des Gehirnwasserkreislaufes vertritt, freut es, denn „je öfter die MultiClimber laufen, desto mehr Spendengelder kommen zusammen.“ Bei den Kindern wird dafür kein Startgeld erhoben, sie sollen spielerisch an die vertikale Sportart herangeführt werden: „Spenden sind aber immer herzlich willkommen.“

SkyRun MesseTurm Frankfurt – zu Gast im Wahrzeichen der Stadt

Neben wertvollen World Cup-Punkten wird ein Preisgeld von insgesamt 3.000 Euro ausgeschüttet. Die Sieger im „sprint“ erhielten 750 Euro. Auch ein Grund für die Weltelite, Gast des MesseTurms zu sein und Jahr für Jahr wieder an den Start zu gehen. Gastgeberin Heike Beyer, Marketingleiterin des MesseTurms, steht hinter dem Event: „Jedes Jahr zieht der World Cup viele renommierte Läufer der jungen Sportart Towerrunning an, die hier sportliche Höchstleistungen erbringen. Auch im neunten Jahr freut es uns ungemein, dass wir wieder einen Teilnehmerrekord verzeichnen können und durch diesen Zulauf den guten Zweck der ARQUE unterstützen können. Zu diesem sportlichen Ereignis Hobbysportler aus der ganzen Welt bei uns begrüßen dürfen, passt einfach zu uns: Der MesseTurm ist Wahrzeichen der Stadt und auch im Büroalltag mit seinen Mietern aus unterschiedlichsten Ländern eines der internationalsten Gebäude der Stadt.“

18.500 Euro für den guten Zweck

Die Mischung aus Charity und Spitzensport ist in dieser Form in Deutschland einmalig. Die Teilnehmer laufen nicht nur für Preisgeld oder Anerkennung, sie laufen vor allem für diejenigen, die nicht laufen können. Die Anmeldegebühren der Unternehmensteams und der Feuerwehren kommen der gemeinnützigen Arbeit von ARQUE zugute. Lederer organisiert als Renndirektor zum neunten Mal den Frankfurter Treppenlauf und kann sich in diesem Jahr über 18.500 Euro freuen. „Die Resonanz zum Lauf im MesseTurm nimmt Jahr für Jahr zu. Der Teilnehmerrekord wurde wieder gebrochen. Jeder Läufer trägt dazu bei, diese Veranstaltung noch attraktiver zu machen.“