… für ARQUE unterwegs
Seit 2000 bin ich dabei als ARQUE-Läufer. Zuerst war es für mich nur ein langer Trainingslauf von Kelkheim nach Mainz. Der Charme in der Gruppe mit vorgegebenen Tempo zu laufen gefiel mir gut, so nahm ich jedes Jahr teil. Das soziale Engagement vom Ausrichter ist ein weiterer für mich persönlich sehr wichtiger Punkt der mich zur Teilnahme motiviert. In den letzten Jahren war ich auch als ARQUE-Pacemaker unterwegs und beim Run-up dabei.
Und 2011 war das Glück mir holt, ich gewann einen Freistart zum Köln Marathon. Köln das ist für mich nicht irgendein Marathon. Köln, in dieser Region habe ich meine Jugend verbracht. Dort in Köln, habe ich studiert und viele schöne Erlebnisse gehabt.
Der Termin wurde im Laufkalender eingetragen und da ich bereits 5x in Köln den Marathon gelaufen bin, war ich mit dem Umfeld bestens vertraut. Im Januar wurde das Hotel in der City von Köln gebucht und im Juni dann das Kulturprogramm. Endlich mal wieder Millowitsch Theater und am Freitag geht es in das Senftöpfchen ins Cabaret. Damit wollte ich meiner Frau Doris und mir und eine schöne Freude bereiten.
Der Start am Sonntag ist um 11:30 Uhr, also kein frühes Aufstehen sondern Ausschlafen und gemütlich Frühstücken. Auch in dem 4-Sterne Hotel die übliche Läuferhektik. Im Foyer sammelten sich bereits die Halbmarathonläufer als ich zum Frühstück ging und machten Gruppenfotos. Im Frühstücksraum saßen nun die Marathonläufer. Nach einem schönen Frühstück und einer anschließenden Ruhephase auf dem Bett macht ich mich laufbereit. Zu Fuß waren es 15 Minuten bis zum Start. Meine Frau, so hatten wir es verabredet, würde ich dann am Dom bei Kilometer 40 treffen. Wir haben da schon eine gewisse Routine entwickelt, denn in Köln lief ich meinen 216-ten Marathon.
Beim Start angekommen machte ich einen Vergleich zum Chicago Marathon. Den hatte ich eine Woche zuvor gelaufen. Köln hat 6.700 Starter beim Marathon, Chicago über 42.000. In Köln geht es am Start und auf dem Weg dorthin eng zu, in Chicago keine Enge sondern viel Platz. Das Wetter ist ähnlich, angenehme Lauftemperaturen und trocken. In Chicago wollte ich eine Zielzeit von 3:47:xx laufen, kam aber bedingt durch zwei Dixi-Stopp mit 3:55:39 ins Ziel. Nun war ich gespannt wie es in Köln läuft. Die Strecke war verändert und es gab viele lange Geraden mit Wendepunkte, dadurch war ein Ausblick auf die entgegenkommende Spitze möglich. So war es dann auch. Ich finde es immer atemberaubend die afrikanischen Läufer so nah zu erleben. Leicht wie eine Feder mit raumgreifenden Schritten geht es im 3’er Schnitt voran. Da ist ein 5:20er Schnitt den ich laufe wie dahinschleichen. Die Begeisterung der Kölner an der Strecke ist phantastisch und in Deutschland eine Klasse für sich, zugegebenermaßen schlägt mein Herz für Köln. Die erste Hälfte lief gut mit 1:50:35 und die anvisierte Zeit von 3:47:xx war bis zu diesem Streckenverlauf erreichbar. Aber man soll ja seine Rechnung nicht ohne seinen Darm machen, der meldete sich denn auch in der zweiten Hälfte. Also raus zum Dixi-Stopp. Am schwierigsten dabei ist immer das Aufstehen, aber die Zeit drängt. So ging es dann mit optimierten Wettkampfgewicht weiter. Bis Kilometer 30 lief es wie am Schnürchen, eine Zeit von 3:43:xx wäre möglich. Aber dann spürte ich den Marathon von Chicago in den Beinen. Noch schlappe 12 Kilometer und eine Puffer von 4 Minuten, das sind 20 Sekunden pro Kilometer. Also Tempo raus und schön den Zeitplan einhalten. Bei Kilometer 40 habe ich Doris gesehen, dieses mal konnte ich aber nicht anhalten, denn die Zeit wurde knapp. Auf dem letzten Kilometer lief es wieder leicht und locker. Die Deutzer Brücke überqueren am Lufthansa Hochhaus vorbei und schon sehe ich das Ziel. Ich habe es geschafft in 3:47:31 und dabei nicht wie der junge Afrikaner Getachew den falschen Weg genommen.
Meine Frau konnte auch noch ein Highlight erleben, denn Joey Kelly ist an diesem Tag mit Markus Lanz von Düsseldorf nach Köln gelaufen. Sie konnte deren „Zieleinlauf“ am Kölner Dom live miterleben.
Vielen Dank an ARQUE für das wunderbare Wochenende in Köln.