…kaum zu glauben aber wahr…
Normalerweise halten sich Gazellen (ca. 15 Arten sind weltweit bekannt) im Wesentlichen in den Savannen und Wüstenregionen Afrikas und in weiten Teilen Asiens – von der Arabischen Halbinsel bis in das nördliche Indien und das nördliche China – auf.
Immer wieder faszinierend: Alle Gazellen sind schnelle Läufer, die über längere Zeit Geschwindigkeiten von 50 km/h durchhalten können – von der Thomson-Gazelle sind sogar Spitzengeschwindigkeiten von 80 km/h bekannt und dabei ernähren Sie sich ausschließlich von verschiedenen Gräsern und Kräutern.
Die weiblichen Gazellen leben mit ihren Jungen in Herden einer Größe von 10-30 Tieren; allerdings kann die Herdengröße in den afrikanischen Savannen auch Hunderte oder gar Tausende von Einzeltieren umfassen. Männliche Gazellen leben in den ersten Lebensjahren in eigenen Junggesellenherden, ehe sie territorial werden. Dann beanspruchen sie alle Weibchen, die ihr Revier betreten, das sie gegen konkurrierende Männchen verteidigen.
Der im Rheinhessischen liegende Gonsenheimer Wald mit seinen 700 Hektar, gelegen zwischen den Mainzer Stadtteilen Finthen, Gonsenheim und den Gemeinden Budenheim und Heidesheim am Rhein, dort dem Ortsteil Uhlerborn entspricht dabei auf den ersten Blick überhaupt nicht dem gängigen Lebensraum der Gazellen … und doch wird dort ab und zu seit dem Frühjahr 2011 die ein oder andere Gazelle der 16. Art gesichtet.
Die Gazellen der 16. Art können dabei auf ein Wegenetz von 70 km zurückgreifen – dabei ist der oft sandige Untergrund auch bei nassem Wetter angenehm und griffig zu durchqueren. Die anspruchsvollste Stelle in dem ansonsten flachen Geläuf sind die 35 Höhenmetern am „Wasserturm“ – dort hatte auch bis vor kurzem Obergazelle Ralf seine Schwierigkeiten das vorgegebene Tempo sauber einzuhalten, insbesondere wenn er zuvor die Waldgebiete um Uhlerborn herum zuvor in überhöhter Geschwindigkeit durchquert hatte.
Obergazelle Ralf hatte bereits im Frühjahr diesen Jahres zum gemeinsamen Gazellenlauf im Gonsenheimer Wald geladen – und in der Tat trafen sich daraufhin einige Gazellen im April 2011, um einen 10 km Lauf miteinander zu erleben. Die verschiedenen Geschwindigkeiten der Gazellen mussten sich erst einmal auf einen gemeinsamen Nenner einpendeln, der sich aber bei weitem nicht auf dem Niveau der legendären Thomson-Gazelle bewegte.
Nach etwa 2 Monaten hatte die Obergazelle Ralf die geniale Idee, am ARQUE-LAUF im November 2011 teilzunehmen. Ganz spontan hatte sich dann eine weibliche Gazelle auf dieses Abenteuer eingelassen. So kam es, dass die Beiden sich regelmäßig zweimal in der Woche trafen, um für den ARQUE-LAUF zu trainieren. Die Beiden trainierten mit anderen Gazellen im großen Rudel am Wochenende die 10 km Strecke im Gonsenheimer Wald. Mittwochs trafen sich die Obergazelle Ralf und die abenteuerlustige schlanke Gazelle, um sich der langen Distanz des ARQUE-LAUFs (34 km) stetig anzunähern. Sie näherten sich mit riesigen Schritten über die Distanzen 15 km, 20 km, 25 km und 30 km an.
Am 24.9.2011 liefen alle Gazellen der 16. Art im Gonsenheimer Wald die 15 km Strecke und die 3 Gazellen (siehe Bild) absolvierten diese Strecke sogar zweimal. Nun versuchen sich diese 3 Gazellen fit zu halten, sodass sie am 13.11.2011 beim ARQUE-LAUF bestehen können.
Auch nach dem ARQUE-LAUF treffen sich die Gazellen weiterhin um 9.00 Uhr im Gonsenheimer Wald (Kapelle) in Mainz. Neue Gazellen der 16. Art sind jederzeit herzlich willkommen, um u.a. auch gemeinsam herauszufinden, in welcher Gangart man die 35 Höhenmetern am „Wasserturm“ am besten im aeroben Zustand übersteht.